Suchwort in Hochdeutsch oder Masematte
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Suchergebnis
abgeheiert (Adj.): fertig, erledigt, kaputt
Herkunft: als Part. Perf. zu abheiern
abheiern (Vb.): in Raten abzahlen
Herkunft: heichse, haige (rotw.) = Schläge, Prügel; hikko (jidd.) = schlagen
balachesenfleppe (Subst., Fem.): Geldschein, Banknote
Kompositum aus balachesen und fleppe
balachesenpapier (Subst., Neutr.): Geldschein; auch: Eintrittskarte, Fahrkarte u.ä.
Kompositum aus balachesen und Papier (hochdt.)
Variante: Balachesenpapierchen
beheime (Subst., Fem.): Rind, Kuh, Vieh (Pl.)
Herkunft: behëime (jüd.-dt.) = Kuh
auch im Kompositum mackelbeheime
beschine (Subst.): Pfennig; auch: Geldstück, Geldschein
Herkunft: poschet, beschittem (jüd.-dt.) = Pfennig
auch in Zusammensetzungen wie hei beschine
beseibeln (Vb.): betrügen; auch: bescheißen, beschmutzen
Herkunft: sewel (jidd.) = Mist, Kot
Variante: besäbeln
bronselei (Subst., Fem.): Scheiße
buhei (Subst., Mask.): unnützer Lärm, Krach, Radau, Aufregung
Herkunft: wohl von behe'i,behei (jüd.-dt.) = "viel Lärm um Nichts"
Varianten : bohei, bohee
chammerich (Adj.): heiß, hitzig, versessen (auf); (auch:) geil (auf), scharf (auf)
Herkunft: chamine
Varianten: chamm, gamm, gammerich
choch (Subst., Mask.): Schlaumeier, Klugscheißer
Herkunft: chōchem (jüd.-dt.) = klug, von xa'xōm (hebr.) = klug
choljes (Subst.): Pferdekrankheit, Pferdeseuche
Herkunft: choljes (jüd.-dt.) = Pferdekrankheit, Erkältung bei Pferden
chuzpe (Subst., Fem.): Dreistigkeit, Frechheit
Herkunft: chutzpe, chuzpe (jüd.-dt.) = Frechheit
fineete (Subst., Fem.): Fenster, Fensterscheibe
Herkunft: feneter (rotw.) = Fenster; von fenestra (lat.) bzw. fenêtre (frz.) = Fenster
Variante : fenete
fisematenten (Subst., Pl.): Dummheiten, Schnickschnack
Herkunft: vermutlich von fisiment (fnhd.) = bedeutungsloser Zierrat am Wappen; andere Herleitungsversuche sind nicht eindeutig belegbar, etwa der Ausruf einer Frau „Keine Fisematenten!“ auf die Aufforderung eines französischsprachigen Soldaten an ihre Tochter: „Visitez ma tente!“ (= „Komm in mein Zelt!“).
Variante: fissematenten
flachheim (Subst., Neutr., Betonung auf der 2. Silbe): Baracke
Herkunft: aus dem Hochdt.; durch die Akzentverlagerung verfremdet
futtfegen (Vb.): überaktiv sein, Unruhe verbreiten, durcheinanderwirbeln
Kompositum aus futt und fegen (dt.)
gasselfreier (Subst., Mask.): jmd., der sich verheiraten will, Bräutigam, Verlobter
Kompositum aus gasseln (I) und freier
gasseln (I) (Vb.): heiraten
Herkunft: chassene (jüd.-dt.) = Hochzeit; gassern (rotw.) = beglückwünschen
auch in Komposita: gasselbassel, gasselfreier, gasselmann
Varianten: chaseln, gaseln
gleis (I) (Subst.): Pferdekrankheit, Seuche
Herkunft: unklar
hei (Zahlw.): fünf
Herkunft: hei (jüd.-dt.) = fünf
auch in Komposita kaffhei
heib (Subst.): Stück (im Sinne von „ein bisschen“)
Herkunft: unklar
heiermann (Subst., Mask.): Fünfer, Fünf-Mark-Stück
zusammengesetzt aus hei und -mann
Herkunft: (jidd.) hei und fünf
heiers (Subst., Pl.): Zähne
Herkunft: unklar
heinrich (Subst., Mask.): Löffel
Herkunft: heinrich (rotw., mundartl.) = Gerät, Gerätschaft (in Komposita)
jütermann (Subst., Mask.): zehn Mark, Zehn-Mark-Schein
zusammengesetzt aus jut und -mann
juthei (Zahlw.): fünfzehn
Kompositum aus jut und hei
kaffermann (Subst., Mask.): zwanzig Mark, Zwanzig-Mark-Schein
Kompositum aus kaff und -mann
kaffhei (Zahlwort): fünfundzwanzig
Kompositum aus kaff und hei
kasaf (Subst., Mask.): Wandergewerbeschein
Herkunft: kesaw (jüd.-dt.) = Handelslizenz, Gewerbeschein
kennern (Vb.): ein Haus mit einem (Geheim)zeichen versehen, zinken
Herkunft: unklar
kochum (Adj.): klug, gescheit, gewitzt; auch: still, verschwiegen; wie in anderen Rotwelsch-Dialekten bedeutet das Wort auch in der Masematte jemand, der dazugehört (zur Gemeinschaft der Masemattesprecher und zu ihrem sozialen Umfeld)
Herkunft: chochem (jidd.) = klug, chōchem (jüd.-dt.) = klug, von xa'xōm (hebr.) = klug
Variante: chochom
lurbruder (Subst., Mask.): heimlicher Beobachter, „Spanner“
Kompositum aus luren und Bruder (hochdt.)
lurseeger (Subst., Mask.): heimlicher Beobachter, „Spanner“
Kompositum aus luren und seeger
mackelbeheime (Subst., Fem.): Schlachtrind, Schlachtvieh
Kompositum aus mackeln (makeimen) und beheime
mai (II) (Subst., Mask.): Hunderter, Hundert-Mark-Schein
Herkunft: mei (jüd.-dt.) = einhundert
Variante: mei
maiermann (Subst., Mask.): hundert Mark, Hundert-Mark-Schein
Kompositum aus mai und -mann
Variante: meiermann
maremokum (Subst., Neutr.): Alibi, Abwesenheitsbeweis
Herkunft: mare mokom (jidd.) = Alibi, Ortsangabe
nunnermann (Subst., Mask.): fünfzig Mark, Fünfzig-Mark-Schein
Kompositum aus nun und -mann
ömmes (I) (Subst., Mask.): Wahrheit
Herkunft: emmes (jidd., jüd.-dt.) = Wahrheit
ree (Subst., Mask.): Krankheit
Herkunft: ra (jidd.) = Böses, Übles
schei (Subst., Fem.): Mädchen
Herkunft: tšai (rom.) = Tochter, Mädchen
Variante: tschei
scheinink (Subst.): Auge
Herkunft: scheinling (rotw.) = Auge
schlamassel (Subst., Mask.): Unglück, Pech, Ärger, Durcheinander
Herkunft: schlamassel (rotw.) = Unglück; Kompositum aus entweder schlimm (dt.) oder šälō (hebr. Verneinungspartikel) und masol (jidd.) = Gestirn oder massel (jüd.-dt.) = Glück
schmus (Subst., Mask.): Unsinn, Unwahrheit
Herkunft: schmus (rotw.) = Erzählung, von schmuo (jidd.) = Gehörtes, Gerücht, Erzählung
schonte (Subst., Fem.; auch Interjektion): Kot, Dreck, Mist, Scheiße, „Scheiße!“
Herkunft: chonte (jüd.-dt.) = lagern, reifen
auch in Komposita: schontebeis, schontermeier
schonten (Vb.): scheißen
Herkunft: chonte (jüd.-dt.) = lagern, reifen
auch im Kompositum schontendick
schontermeier (Subst., Mask.): Scheißkerl (Schimpfwort)
Kompositum aus schonte und dem personifizierenden Suffix -meier
stein (Subst., Mask.): Mark (als Währungseinheit)
Herkunft: stein (rotw.) = Mark
stikum (Adv.): leise, still, heimlich
Herkunft: schtiko (jidd.) = Stillschweigen, stieke (jüd.-dt.) = ruhig, still
Variante: stiekum
vergasseln (Vb. NM): verheiraten, verloben
zusammengesetzt aus dem Präfix ver- (dt.) und gasseln
vergasselt (Adj.): verheiratet
Herkunft: Part. Perf. zu vergasseln
verkimmeln (Vb.): (heimlich, unter der Hand) verkaufen; auch: (im Spiel) verlieren
Herkunft: kinjon (jidd.) = Kauf, Ware; kinjenen (jüd.-dt.) = kaufen; verkümmler (rotw.) = Hehler
verkrönnt sein (Vb.): verheiratet sein
Herkunft: Partizipialkonstruktion zu krone von koran (jidd.) = strahlen
wachtmann (Subst., Mask.): Kothaufen, Haufen Scheiße
Herkunft: wohl durch Bedeutungsänderung von Wachtmann (dt.); (bei Einbrechern soll es Brauch gewesen sein, am Tatort einen Haufen Kot als „Wachtmann“ zu hinterlassen. Diese „Hinterlassenschaft“ war mit dem Masemattewort wohl ursprünglich gemeint. Später erweiterte sich die Bedeutung auf einen Haufen Exkremente schlechthin.)